Die Bestattung unter der Wiese gehört zu den häufigsten Bestattungsarten. Die Gründe dafür sind die günstigen Friedhofsgebühren und die komplett wegfallende Grabpflege. Um die Rasenfläche kümmert sich normalerweise der Friedhof. So erhält die verstorbene Person eine Beerdigung in schönem, grünen Umfeld und die Angehörigen haben über die gesamte Laufzeit der Grabstelle keinen Pflegeaufwand. Das ist besonders dann hilfreich, wenn es nur noch betagte Angehörige gibt oder die Familienmitglieder zu weit entfernt leben.

Die Bestattung unter Rasen ist oft eine anonyme Beerdigung. Es findet keine Kennzeichnung der Beisatzstelle statt, auch die Ablage von Dekoration ist nicht üblich. Wer die Daten der verstorbenen Person hinterlegen möchte, kann in der Regel diese in eine Sammel-Stele, -Steinplatte oder Ähnliches gravieren lassen. Diese Namenstafel befindet sich auf oder direkt neben der Wiese.

Die Beerdigung auf einer Rasenstelle ist fast auf allen Friedhöfen auf Gemeinschaftsanlagen für Urnen möglich. Soll im Sarg anonym unter der Wiese bestattet werden, muss man schon etwas mehr suchen. Aber auch hierfür gibt es Gemeinschaftsgrabanlagen, in denen Erdbestattungen anonym durchgeführt werden können.

Leistungsumfang bei einer Wiesenbestattung in der Urne

Als Bestatter können wir verschiedene Leistungen zur Wiesenbestattung anbieten, die tatsächliche Inanspruchnahme ist von der gewünschten Gestaltung der Beerdigung abhängig. Einige der Leistungen sind zwingend erforderlich, andere wählen die Angehörigen nach ihren persönlichen Vorstellungen der Beerdigung aus.

  • Abholung der verstorbenen Person
  • Kremierungssarg mit Ausstattung (Auskleidung, Decke und Kissen)
  • Ankleiden/ Einbetten der verstorbenen Person
  • Überführung zum Krematorium
  • Träger bei den Überführungen
  • Kühlung bis zu 3 Tage
  • Kremierung
  • Schmuckurne
  • Überführung zum Friedhof
  • Planung der feierlichen Abschiednahme auf dem Friedhof
  • erfahrene/-r Redner/-in mit persönlicher Vorbereitung der Rede im Gespräch
  • Musikalische Begleitung von CD oder durch Livemusik (Gesang, Trompete, Orgel, Violine und vielem mehr)
  • Beisetzung der Urne
  • Sterbeurkunde/-n
  • Erledigung aller Formalitäten (Beantragung der Sterbeurkunde, Rentenabmeldung, Rücksendungen von Krankenversichertenkarte und Schwerbehindertenausweis)
  • Blumenschmuck für die Urne
  • zusätzliche Blumengestecke (auch als Kranz oder Herz)
  • Trauerkarten
  • Traueranzeige

Beispiel: Ablauf einer Wiesenbestattung

Die Familienangehörigen einer im Hospiz verstorbenen Frau wandten sich an uns mit der Bitte um eine Feuerbestattung unter der Wiese. Wir erhielten den Auftrag, die Kremierung durchführen zu lassen, die amtlichen Formalitäten rund um den Todesfall zu erledigen, sämtliche Abmeldungen bei Krankenkasse und Rentenkasse zu tätigen und die Sterbeurkunde sowie für den Ehegatten die Rentenfortzahlung für drei Monate zu beantragen. Für den Tag der Beerdigung wünscht sich die Familie einen stillen Abschied in der Kapelle des Friedhofs. Als Grabstelle wurde eine Urnengemeinschaftsanlage ausgesucht, wo die Urne ohne Markierung unter der Wiese beerdigt wird.

Bestattung unter der grünen Wiese in BerlinWir erledigten mit den erforderlichen Dokumenten die Amtswege und stimmten die Durchführung der Beerdigung mit dem Ehemann und den erwachsenen Kindern ab. Die Familie suchte sich eine Schmuckurne in Hellblau aus, der Lieblingsfarbe der verstorbenen Frau. Auch ein kleiner Blumenschmuck aus weißen Rosen und Efeu wurde für die Urne für die Dekoration während der Abschiednahme festgelegt. Am Grab sollten Blütenblätter von weißen Rosen bereit stehen.

Am Tag der Beerdigung begrüßten wir die Angehörigen und führten sie zur aufgestellten Schmuckurne in die Friedhofskapelle. Hier hatte die Familie nun eine Viertelstunde Zeit, um ganz in Ruhe still und in Gedanken Abschied zu nehmen. Danach betrat der Friedhofsmitarbeiter den Trauerraum, trug die Urne langsam zur vorbereiteten Grabstelle auf die Wiese hinaus und senkte sie dort langsam.

Im Anschluss warfen die Familienmitglieder einige Hände Erde auf die Urne hinab und ließen mit einen letzten Gruß zarte Rosenblätter in die Senkstelle fallen. Nach der Beerdigung ging die Familie gemeinsam zu einem Café, um dort bei Kaffee und Kuchen der lieben Verstorbenen zu gedenken und die Beerdigung zur verarbeiten.